Steve Kerr war in seiner aktiven Karriere in der NBA das, was man einen „role player“ nennt. Kein Superstar, kein „franchise player“, sondern ein Ergänzungsspieler mit einem ganz bestimmten Aufgabengebiet. Kerrs waren Schüsse von draußen, bevorzugt Dreier. Im entscheidenden Finalspiel der Chicago Bulls gegen Utah Jazz 1997 war es Steve Kerr, der 0,7 Sekunden vor Schluss den letzten Wurf des Spiels traf und damit den fünften Titel der Bulls perfekt machte. In der Auszeit zuvor fragte Michael Jordan, der eigentliche Go-to-Guy in der letzten Sekunde, ob er bereit sei für den entscheidenden Wurf, wenn Jordan gedoppelt wird. Kerr war bereit und er traf. Fast noch besser als sein Wurf war die Schilderung dessen und wie es dazu kam, bei der legendären Meisterfeier im Chicago Park:
Im Jahr darauf standen die Bulls wieder im Finale, wieder fiel in Spiel 6 die Entscheidung, wieder zu Gunsten der Bulls. Doch diesmal war es Michael Jordan ganz alleine, der dieses Spiel entschied. 41,9 Sekunden waren noch zu spielen, Utah führte mit drei Punkten. Korbleger Jordan, der dann Utahs Superstar Karl Malone in der Defense den Ball klaute, die Uhr runterlaufen ließ und 5,2 Sekunden vor Schluss zum 87:86 traf.
Das hinderte Steve Kerr aber nicht daran, einen wichtigen Anteil an diesem Sieg für sich zu reklamieren: